die Chronik zu Jahren 1900 bis 1912


Die Chronik der K.G. Alt-Köllen vun 1883 e.V.
Von Frank Tewes

 

Liederheft 1886 Ein Lied aus dem Jahr 1900 mit dem Titel „Widmung an Alt-Cöllen” beschreibt die hehren Ziele der Gesellschaft. In der ersten Strophe heißt es: „Das Jahr ist hin – der Wahrheit Früchte reifen, / Der Traum der Freude ist noch nicht verblasst. / Jetzt fängt man an, das Leben zu begreifen. / Werft über Bord jetzt aller Sorgen Last. / Schön ist die Freude in gemess´nen Schranken, / Wenn sie, wie hier, bleibt immer sittenrein. / Alt-Cöllen hält stets fest an dem Gedanken. / Drum will ich in Alt-Cöllen Mitglied sein.”

Liederheft 1900 Genau 13 Jahre führte Wilhelm Müller die Gesellschaft, ehe er das Präsidentenamt 1896 an seinen Sohn Josef Müller weitergab. Wilhelm Müller starb, fast 70-jährig, infolge Herzschwäche am 6. August 1907. Er hinterließ vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter. Müller junior – mit 31 Jahren bei Amtsantritt ein durchaus junger Präsident – war wie sein Vater Buchhändler von Beruf. Seinen starken künstlerischen Neigungen war es zu verdanken, dass er ein geschätzter Kritiker in der Malerei, in der feingeistigen Literatur und in der Musik wurde. Aus seiner Feder stammen eine Reihe von Schriften, die in der Kölner Stadtbibliothek und im Stadtmuseum aufbewahrt werden. Er stand bis 1904 an der Spitze der Gesellschaft. 1902 gehörte Josef Müller übrigens zu den Mitbegründern des Heimatvereins „Alt Köln”. Seine mit Sorgfalt und Aufopferung zusammengestellte Sammlung altkölnischer Schriften und Dokumente wird heute noch von Fachleuten und Kennern gern in Anspruch genommen. Die Stadt Köln verdankt ihm manches Museumsstück.

Josef Müller Carl Goetz Josef Rohé

Liederheft Ähnze Kähls 1912 Die engen Beziehungen zwischen den gleich alten KGs Aehnze Kähls und Alt-Cöllen kamen zum Tragen, als der dritte Präsident in der Alt-Cöllen-Geschichte gesucht wurde. Auf Vorschlag von Josef Rohé, Präsident der KG Aehnze Kähls und guter Freund von Josef Müller, bestimmte dieser 1904 als seinen Nachfolger Carl Goetz. Den kannte man in Köln unter dem Spitznamen „d’r decke Goetz” und als Liedertexter. Er war Ehrenkommandant der Kölner Funkenartillerie Blau-Weiß und ein absoluter Vollblutkarnevalist.

Liederheft Cällen 1912 Zahlreiche Lieder und Krätzchen stammen aus seiner Feder – außerdem galt er als schlagfertiger Redner mit einer gehörigen Portion Mutterwitz. Acht Jahre führte der Spirituosen- und Weinhändler die Gesellschaft, doch musste er 1912 aufgrund einer schweren Erkrankung sein Amt niederlegen. Erneut nahmen die „Aehnze Kähls” die Freundschaft sehr ernst: Als sich bei Alt-Cöllen selbst kein geeigneter Nachfolger für Carl Goetz fand, übernahm Josef Rohé zu seiner eigenen KG auch noch das Präsidentenamt der KG Alt-Cöllen.

 

 

⮜ zurück (1883 - 1899)      weiter (1913 - 1925) ⮞